Montag, 17. Dezember 2007

Die Pressekonferenz, das Ende.

Liebe Leser, werte Fans, beste Journalisten, etc.

Ich bins, der Fälscher. Jetzt, wo alles getan ist, wende ich mich mal direkt an die Welt. Dieses Projekt ist nun abgeschlossen - Fake Hans Dichand is no more. Es war eine schöne Zeit, es hat Spaß gemacht, auch wenn es keiner war. Ich hoffe, es hat euch unterhalten und vielleicht ein wenig nachdenklich gemacht, manchmal.

Durchgestanden hab ich das alles dank einer Frau, auf deren Schoß ich meinen Kopf ausruhen durfte und deren Arme mich gehalten haben, die mit mir gelacht und mir Mut zugesprochen und geduldig meine Tippfehler korrigiert hat. Ihr gilt mein größter und besonderer Dank. Du weißt, wer du bist, und du kannst jetzt ruhig im Angesicht von so viel Pathos grinsen ;)

Die Pressekonferenz heute war ein Erfolg, der Gugelhupf wurde genußvoll von den Gästen vertilgt und mit freundlicher Berichterstattung belohnt. Hier mal die Liste der bisher erschienenen Artikel:

Auf Orange 94.0 kommt dann am Freitag noch ein Beitrag - die APA dürfte eine Aussendung drüber gemacht haben, auf die hab ich aber keinen Zugriff. Falls noch irgendwer irgendwas über diese Aktion liest oder sieht - ich bin für Hinweise dankbar :)

Morgen werd ich ein paar Photos von der Pressekonferenz online stellen, und gegen Ende der Woche kommt ein Résumé, das wirds dann vermutlich gewesen sein.

Ich möchte noch mal allen Menschen, die mich unterstützt haben danken, speziell meinen Kommentatoren, Korrekturlesern, Beratern und Fanpostschreibern. An die, die sich des Verdachts erwehren mussten, ich zu sein, und die, die von der Wahrheit gewusst, aber geschwiegen haben, geht ein massives "Respect!", wie die jungen Leute sagen.

An all die kleinen Neider und Keppler, die sich jetzt in den Foren des weiten Internets überschlagen und ganz klar wissen, dass das ja keine Kunst ist, und das kann ja jeder, und überhaupt: Ihr habt es nicht verstanden. Aber nur zu, macht es besser, ich freu mich :)

Und zum Schluss muss und will ich natürlich auch dem echten Herrn Dichand danken, ohne dessen Hinweise auf meine Existenz in der Kronenzeitung und auf blog.krone.at dieses Projekt natürlich nie funktioniert hätte. Das Angebot auf den Gugelhupf steht!

Ich werd mich jetzt mal endlich wieder ausschlafen und um andere Dinge kümmern, aber keine Sorge: Ich komme wieder.



Philipp Drössler

Sonntag, 16. Dezember 2007

Der lange Weg.

Liebe Leser, es ist unglaublich. Unglaublich! Dieses "World of Warcraft", also ich muss ihnen sagen. Den ganzen Schlaf hat es mir geraubt, keine Minute habe ich die Augen zubekommen letzte Nacht. Dafür ist mein Paladin schon auf Level 16 und hat schon einen magischen Gürtel. Ich muss alles zurücknehmen, was ich über Computerspiele behauptet habe - die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft vieler Menschen in dieser Spielwelt wiegt wesentlich schwerer als die Unreife und die Negativität einiger weniger. Ganz wie es im echten Leben sein sollte.

Da meine neue Leidenschaft mich wesentlich mehr Zeit als geplant kosten dürfte, muss ich ihnen, lieber Leser, nun die virtuelle Hand schütteln und mich verabschieden - zum Abschluss gibt es morgen Montag, ab 11 Uhr im Wiener Museumsquartier aber noch eine kleine Abschlussfeier mit Gugelhupf und dergleichen. Und sie sind herzlich eingeladen!

Ich werde jetzt weiter durch die bezaubernden Lande von Azeroth wandern. Die genauen Informationen über mein Abschiedsfest morgen entnehmen sie bitte der Presseaussendung.

Freitag, 14. Dezember 2007

Wundersame Welten!

Werte Leser, bitte verzeihen sie meine kreative Pause in den letzten Tagen. Ich stand immer noch unter dem berauschenden Eindruck meiner Reise durch unser schönes Europa. Und ich muss ihnen sagen, auch wenn ich manchen Umständen, die den Vertrag von Lissabon begleitet haben, nicht unkritisch gegenüberstehe, so hoffe und glaube ich doch, dass er für unsere gemeinsame Zukunft ein wichtiger Schritt sein kann, sein wird. Vielleicht wird unsere Zukunft ja so schön und vielfältig wie die Stadt, in der dieser Vertrag unterschrieben wurde.

Aber nicht nur der realen, auch der virtuellen Welt will ich mich widmen. Eine unserer Praktikantinnen hat mir auf meinem privaten Computer ein Programm namens "World of Warcraft" installiert, mit dem Hinweis, wenn ich schon über Telespiele schreibe, dann soll ich diese doch auch ausprobieren. Sie hat mir auch geholfen ein Konto beim Betreiber dieses Spiels anzulegen - das war nicht kostenlos, aber wie man weiß, muss man für manche Erfahrungen eben Lehrgeld zahlen

Ich bin mir noch nicht ganz im Klaren darüber, worum es in dieser Welt gehen soll, aber ich werde mir das jetzt noch kurz ansehen, bevor ich schlafen gehe. Derweil wünsche ich ihnen eine gute Nacht!

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Lissabon meu amor!

Ich muss ihnen sagen, geneigter Leser, diese Tage hier in Lissabon sind wundervoll. Trotz der leichten Kälte kann man hier auch Abends noch im Freien sitzen, ein gutes Glas Portwein genießen und aufs Meer hinaussehen. Dazu dringen die lieblichen, wehmütigen Klänge des Fado, der lokalen Volksmusik, an mein Ohr.

Schwarz und weiß, christlich und arabisch leben hier sehr friedfertig neben- und miteinander. Es ist ein schönes, ein Mut gebendes Gefühl, so verschiedene Kulturen fast komplett harmonisch nebeneinaner existieren zu sehen. Ich muss ihnen gestehen, meine Sorgen über dieses freie, verbundene Europa waren vielleicht etwas voreilig.

Morgen reise ich dann wieder zurück in mein geliebtes Österreich, aber diese Eindrücke hier werde ich überall hin mitnehmen.

Samstag, 8. Dezember 2007

Beste Grüße aus Tallinn!

Nach meiner Ankunft in der Stadt habe ich mir zuerst eine kleine Rundreise gegönnt. Neben einer gut erhaltenen Altstadt gibt es hier einen sehr netten Fernsehturm, von dem aus man eine wunderbare Aussicht über die Stadt und das Meer gewinnt.

Zum Abendessen habe ich mir eine lokale Spezialität erlaubt - einen Topfen-Apfel-Auflauf, der Kohupiima-õunavorm genannt wird. Verstehen sie mich nicht falsch - ich werde dem Apfelstrudel unseres geliebten Landes nicht untreu, aber es gibt auch hier unglaubliche Gaumenfreuden.

Auch habe ich hier keine Horde von Kleinkriminellen gefunden, die nur auf die Schengen-Erweiterung wartet - nicht einmal meine Brieftasche wurde gestohlen! Im Gegenteil, die Menschen hier sind sehr freundlich und sehen optimistisch in die Zukunft.

Ich werde den morgigen Tag noch in dieser schönen Stadt verbringen, der letzte Teil meiner Reise führt mich dann am Montag nach Lissabon. Bis dahin wünsche ich ihnen viel Gesundheit!

Freitag, 7. Dezember 2007

Blitz-Novelle bedroht Demokratie!

In einer Nacht- und Nebelaktion hat die Regierung unseres freien Landes eine Novelle zum Sicherheitspolizeigesetz beschlossen, die der Polizei bisher unbekannte Rechte zuspricht. Sollte das Gesetz in Kraft treten, darf unsere Exekutive bei "Gefahr im Verzug" auf die Handy- und Computerdaten jedes Bürgers ohne vorigen richterlichen Beschluss zugreifen.

Die Gewaltentrennung ist nicht nur eine Grundlage, sondern auch eine der höchsten Errungenschaften unserer Demokratie. Wenn das Element der Judikative aus der Gleichung des Rechtsstaates herausgenommen wird, bedroht das unsere Freiheit.

Ich bin von unserer Regierung, die dies an Bevölkerung vorbeischummeln wollte, sehr enttäuscht, und ich rufe jeden mündigen Bürger auf, sich gegen diese Novelle zu wehren. Denn wie mein Co-Dichand immer gerne schreibt: "Wer in der Demokratie einschläft, der wacht in einer Diktatur auf."

Köstlicher Kuglof!

Wie sie vielleicht gestern gelesen haben, bin ich derzeit auf einer Geschäftsreise. Den heutigen Tag habe ich in Sarajevo verbracht, und ich muss ihnen gleich von einer unglaublichen Entdeckung erzählen. Hier gibt es Guglhupf! Man nennt ihn zwar Kuglof, aber die Ähnlichkeit ist unverkennbar.

Die Bosniaken fügen dem Hefeteig, im Gegensatz zum Rezept unseres kulinarisch so hochentwickelten Landes, noch Kardamon und kandierte Früchte hinzu, aber das macht sich ganz hervorragend. Vielleicht ist dieser Teil Europas nicht so problematisch, wie ich befürchtet habe - ein Land, das so vorzügliche Kuchen hervorbringt, kann jedenfalls nicht schlecht sein.

Morgen bringt mich meine Reise nach Tallinn in Estland. Ich werde ihnen dann auch über diese Gegend, die ja in zwei Wochen zum Schengen-Raum gehört, berichten.

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Film und Fernsehen in Gefahr!

Kunst und Kultur sind aus unserem schönen Österreich nicht wegzudenken. Gerade deswegen besorgt mich dieser Aufruf unserer Filmwirtschaft zutiefst. Und die Zahlen sprechen für sich selbst: von den 700 Millionen Euro, die das GIS jährlich an Rundfunkgebühren einnimmt, landen nur 46 Millionen bei den Produzenten von österreichischen Filmen, Serien und Dokumentationen. Wem das wie eine große Menge Geld vorkommt: Ein 2:38-Clip zum Haydn-Jahr 2009 kostete 20.000 Euro, Peter Payer's Verfilmung von "Freigesprochen" verbrauchte 2,7 Millionen.

Nun soll diese Förderung weiter gesenkt werden. Wir durchleben schwere Zeiten, aber gerade deswegen darf an der Unterhaltung und medialen Vielfalt nicht gespart werden. Darum unterstütze ich die Initiative Film TV.

Morgen muss ich mich mit meinen Worten an sie, geneigter Leser, leider etwas verspäten, da mir heute noch eine Dienstreise bevorsteht.

"Aus österreichischer Sicht" ist frei!

Zu meinem letzten Eintrag erreichten mich einige Anfragen über den rechtlichen Status meiner bescheidenen Texte. Ich habe kurz über diese Situation nachgedacht, und dann beschlossen, dem Credo einiger Denker unserer Zeit zu folgen - "Information will frei sein."

Ich wurde während meiner Recherche nach einem guten Weg, diese Idee umzusetzen, von einem unserer Praktikanten auf ein interessantes Rechtskonstrukt hingewiesen - die so genanne "Creative Commons" - die kreative Allmende also. Die Idee gefällt mir recht gut, und da es auch eine in unserem freien Österreich gültige Version gibt, habe ich mich nun entschieden, alle Texte, die ich hier verfasse, unter ebendieser Lizenz freizugeben. Dies betrifft natürlich nicht Bilder und Zitate aus anderen Quellen. Die spezifische Lizenz dieses Blogs können sie hier einsehen.

Mittwoch, 5. Dezember 2007

Krieg und Frieden

Unsere Zeit wird immer komplexer. Das kann man daran erkennen, dass mein Co-Dichand sich jetzt nicht nur meiner Präsenz, sondern gar mehreren "Netizens" ausgesetzt sieht, die seinen Namen teilen. Manche von diesen Leuten verwenden sogar sein Konterfei, und das ist ziemlich sicher nicht erlaubt. Nicht zwingend im Bezug auf das Recht am eigenen Bild - Ein Hans Dichand ist immerhin eine Person des öffentlichen Lebens. Es geht mir um eine andere Sache: Das Lizenzrecht.

Mir ist bewusst, dass gerade die Jungen dieses Konzept ablehnen,und ich will auch nicht behaupten, dass es nicht missbraucht wird. Aber grundsätzlich ist festzuhalten: Das Recht auf Eigentum ist eine der wichtigsten Errungenschaften unserer Gesellschaft. Ich wende mich also an alle Menschen, die diesen Namen teilen und ein Photo verwenden, an dem sie nicht die Rechte haben: Tun sie's weg! Abseits von allen Dingen, die mein Doppelgänger als nicht erlaubt benennt, ist das weder technisch klug noch moralisch korrekt.

Sollten sie Probleme dabei haben, ein passendes Abbild für ihre Publikation zu finden, kann ich den Artikel über Cato den Älteren in der Wikipedia empfehlen - die dortige Graphik ist gemeinfrei.

Ausserdem rate ich an so einem kalten Wintertag in unserem szenischen Österreich zu einer guten Tasse Tee. Diese werde ich mir nun gönnen und abwarten, ob mein hochgeschätzter Zweit-Hans mich vielleicht heute ausforscht und überführt.

Frieden im Kosovo?

Mein "originärer Doppelgänger", wie Herr Traxler es letztens in seinem Blattsalat so schön formuliert hat, äußerte sich gestern auf seiner Seite über die Wirren im Kosovo. Und er schrieb etwas, das ich bei allen Differenzen zwischen uns voll unterschreiben will: "In dieser vorweihnachtlichen Zeit meine ich dennoch, dass der Ausweg in der Toleranz und im Miteinander liegt. Sonst könnte es wieder Krieg geben und dagegen müssten wohl alle sein . . ."

Toleranz bringt uns sehr weit, aber erst der Wohlstand sichert den Frieden. Darum appelliere ich an die starke Wirtschaft unseres wohlhabenden Landes, in diese Regionen zu expandieren, nicht nur für den schnöden Profit, sondern auch, um Stabilität zu bringen.

Wenn wir in der grenzenfreien EU, die uns aus Brüssel verordnet wurde, schon estnische Kriminaltouristen hinnehmen müssen, dann können wir vielleicht auch Gutes aus dieser Lage gewinnen.

Dienstag, 4. Dezember 2007

Besser beim Rechnen und Lesen!

Die Daten der neuen PISA-Studie sind ermutigend und ernüchternd zugleich: Unsere österreichischen Schüler haben sich sowohl im Feld der Mathematik wie auch in der Lesefertigkeit leicht verbessert, allerdings ist der erhoffte Erdrutsch ausgeblieben.

Wir müssen unseren Kindern wieder zeigen, dass Bildung ein universeller Wert ist, und das das Lernen eine Freude sein soll, keine drückende Auflage. Unser Bursch in Kalifornien, Gouverneur Schwarzenegger, sagt es immer wieder: "Stay in school!" Doch auch unsere Lehrer und Politiker sind gefordert, ein Umfeld zu schaffen, in dem junge Geister lernen können.

Derzeit tut sich so viel in der Innenpolitik unseres schönen Landes. Manchmal wünsche ich mir da wirklich, der Herr Kindermann wäre noch in seinem Amt.

Forscherdrang in der "Krone"!

Mein Co-Dichand schrieb gestern auf Seite 2 der Kronenzeitung wieder über mich. Er vermeldet, dass ich sein Bild entfernt und meine Einträge leicht verändert habe. Ich habe mich inzwischen nach einiger Überlegung für das Konterfei von Cato dem Älteren entschieden, nachdem ihn das erste Photo so gestört hat und ich ein anderes Bild aus lizenzrechtlichen Gründen entfernt habe. Was er allerdings mit der Veränderung meiner Beiträge meint, darüber bin ich mir nicht ganz im Klaren.


Spannend war für mich zu sehen, dass ich nun nicht nur  von ihm überführt, sondern auch noch ausgeforscht werden soll. Mich jedenfalls freut es, in Herrn Co-Dichand soviel Wissensdurst ausgelöst zu haben - erst im Feld des Detektivischen, nun auch in der Wissenschaft. Beides sind Qualitäten im Menschen, die ich schätze und gerne unterstütze.

Enttäuschen hingegen muss ich Herrn Traxler vom Standard: Dieser vermutet in seinem Blattsalat, ich würde versuchen, mit meinem "originären Doppelgänger intellektuell ... zu verschmelzen" um so zu erahnen, worüber er schreiben wird. Das ist ganz und gar nicht der Fall, lieber Herr Traxler - so viel ich auch mit meinem Doppelgänger teile, wir haben doch noch unterschiedliche Gedankengänge und Prioritäten. 

Montag, 3. Dezember 2007

Zensur in der "Krone"?

Ein aufmerksamer Leser hat mich auf einen bedenklichen Fall von Informationskontrolle aufmerksam gemacht - wie sie sicherlich wissen, bietet die Webseite der Kronenzeitung neben Wissenswertem aus aller Welt auch viele wertvolle Dienstleistungen an - so auch eine von den Benutzern erweiterbare Liste von Weblogs in Österreich. In ebendiese Liste wurde ich von einem treuen Freund meiner Zeilen eingetragen - ein gutgemeinter Akt.


Doch der Eintrag verschwand nach wenigen Minuten wie durch Zauberhand aus der Liste der verfügbaren Seiten - ohne Hinweis, ohne Warnung, ohne Meldung.

Ich würde gerne glauben, dass es sich hierbei nur um ein technisches Gebrechen handelt, wie es in unserer Welt ja leider immer wieder vorkommt. Ich will mir nicht vorstellen müssen, dass in unserem freien Land Zensur ausgeübt wird. Schon gar nicht bei der Krone, seit jeher eine Bastion des freien Wortes und Zeitung für Alle.

Und nicht nur mir ist ein solches Vorgehen ein Gräuel, auch mein Hund findet das furchtbar. Es reicht, schon das Wort "Zensur" auszusprechen, und er jault ganz fürchterlich. Denken sie bitte daran: Jeder Einschnitt in die Entfaltung der Gedanken ist immer auch Tierquälerei.

Sonntag, 2. Dezember 2007

In das "Web" gereimt.

Was soll ich zu dieser Frechheit sagen,
ein solches Falsifikat zu wagen?
Ein Fälscher hinterlässt auch seine Spur
und landet schließlich bei der Müllabfuhr!

--Dr. Marian Katschnig

Ein Kommentar auf diesen Eintrag meines werten Co-Dichand.

Sozialstaat in Gefahr!

Erst meldet die Wiener Gebietskrankenkasse ihre Pleite - mit einem Schuldenstand von 543,7 Millionen Euro - und nun gerät auch ihr niederösterreichisches Pendant ins Trudeln. Dort fehlen 91 Millionen, ohne die "der Betrieb zusammenbrechen" würde. 


Hier helfen keine beschwichtigenden Worte, so ein Zustand ruft nach Maßnahmen. Nach Einsparungen, besserer Kontrolle und auch nach durchdachten Reformen.

Zeitgleich mit dieser Nachricht kam die Botschaft, dass die öffentlich Bediensteten dieses schönen Landes eine Gehaltserhöhung von 2,7 Prozent und 175 Euro hohe Einmalzahlungen mit der Regierung vereinbart haben. Bei 400.000 Beamten kommt allein die Prämie auf 70 Millionen Euro, die Gesamtkosten liegen laut dem Standard bei 270 Millionen.

Können wir uns, bei allem Verständnis für die Notwendigkeiten der Arbeitnehmer, in Zeiten wie diesen solche Finanzposten leisten? Wäre es nicht besser wenn wir in so schweren Zeiten alle nur für einen Moment auf den kurzfristigen Vorteil vergessen, um unser langfristiges Wohlergehen zu sichern?

Österreichs Sozialstaat ist eine stolze, fast einzigartige Errungenschaft, die wir pfleglich behandeln und schützen wollen.

Worte in eigener Sache.

Eigentlich will ich mich in diesen Zeilen ja mit dem Wohlergehen meines hochgeliebten Landes beschäftigen, aber die aktuellen Ereignisse zwingen mich zu ein paar Zeilen im eigenen Sinn. Mein werter Nachbar schreibt gestern in seinem Artikel "Der Fälscher", dass er mich 'überführen' will. Nur wohin, und weshalb, das erwähnt er leider nicht.


Eine seiner Reklamationen ist die Verwendung eines Bildes auf dieser Seite - da ich, wie sie sicher wissen, ein Freund von Diplomatie bin, habe ich ebendieses Bild nun entfernt. Denn ich glaube, es geht weniger um die Bilder, die wir sehen, als mehr um die Erkenntnisse, die wir aus dem Gesehenen, Gelesenen ziehen. 

Ich will mich keinem Streit hingeben, wenn dies auch in meinem Eintrag hier vielleicht den Anschein gehabt hat. Denn wer ihr "wahrer" Hans Dichand ist, das entscheiden immer noch sie, geneigter Leser.